Saturday, August 29, 2020

Frisch aus der Druckerpresse: "Der späteiszeitliche Tüttensee-Komplex als Ergebnis der Abschmelzgeschichte am Ostrand des Chiemsee-Gletschers und sein Bezug zum „Chiemgau Impakt“ (Landkreis Traunstein, Oberbayern)"

Unser Fazit in dieser Arbeit:

"Ein Impakt eines extraterrestrischen Körpers ist zur Erklärung der Geländestrukturen des Tüttensee-Komplexes als Teil des südöstlichen Chiemsee-Gebiets nicht notwendig. Die Sedimentologie spricht eindeutig gegen einen Impakt."


Nachzulesen in: 

Huber, R., Darga, R., and Lauterbach, H.: Der späteiszeitliche Tüttensee-Komplex als Ergebnis der Abschmelzgeschichte am Ostrand des Chiemsee-Gletschers und sein Bezug zum „Chiemgau Impakt“ (Landkreis Traunstein, Oberbayern), E&G Quaternary Sci. J., 69, 93–120, https://doi.org/10.5194/egqsj-69-93-2020, 2020.


Der Artikel ist als Open Access Arbeit hier frei zugänglich: https://doi.org/10.5194/egqsj-69-93-2020

Wednesday, May 1, 2019

Chiemit ist Schmiedekoks - Australische Wissenschaftler finden keinerlei Belege für einen kosmischen Ursprung.

Diesen Artikel habe ich in ähnlicher Form schon auf dem alten Chiemgau-Impakt Blog veröffentlicht, aber das kann hier ja nicht schaden:

Nachdem Shumilova et al. (2018), den Chiemit als Impaktit in die Literatur einzuführen versuchten, haben Wissenschaftler vom CSIRO in Australien, im April die Ergebnisse ihrer Untersuchungen an Chiemit-Material während der Jahrestagung der EGU in Wien vorgelegt. Der Titel sagt schon alles:

If you wish upon a star. Chiemite: an Anthropocene pseudo-impactite

Die Kollegen vom CSIRO finden nämlich keinerlei Belege für einen kosmischen Ursprung von Chiemit. Im Gegenteil: Vergleichsuntersuchungen mit Schmiedekoks zeigen dagegen eine sehr hohe Übereinstimmung von Chiemit mit Koks. Der Ursprung des Chiemits liegt also tatsächlich eher im Kohlenkeller als in den Sternen.

Poster EGU 2019

 Mehr Informationen dazu gibt es im Abstract des Tagungsbeitrages.

Das Poster ist als PDF hier einsehbar.

Sunday, July 31, 2016

Donnerlöcher schöntrinken

Die Gegend um Kienberg ist stark von Geoporose befallen. Davon zeugen zahlreiche - im Volksmund Donnerlöcher genannte - kleinere Erdfälle, die dort dokumentiert sind.

Donnerloch bei Kienberg
Ähnlich porös wie der Kienberger Untergrund sind auch Erklärungsversuche des sogenannten Chiemgau Impakt Teams (CIRT). Sie wollen die Donnerlöcher als Folge einer Erdverflüssigung erklären, die durch einen hypothetischen Meteoriteneinschlag im Chiemsee ausgelöst worden sein soll. Eine These, die so abwegig ist, dass man man nur hoffen kann, dass die Gutachter, die diese zur Veröffentlichung in der Fachliteratur zuließen, sich nachträglich in Grund und Boden schämen.

Im Gegensatz dazu konnte das Landesamt für Umwelt (LfU) eine weit einfachere Ursache für die Donnerlöcher schlüssig nachweisen: Durch Auswaschung von Feinmaterial in den Schottern des Untergrundes entstanden tiefere Hohlräume, in die schließlich die Bodenoberfläche kollabierte.

Die nächste Runde dieser Auseinandersetzung wurde jetzt anlässlich des  Gautrachtenfestes (sic!) in Peterskirchen ausgetragen. Hier hat CIRT auf mehreren Postern seine Hypothese den Trachtlern vorstellen dürfen. Die Kollegen vom LfU haben wiederum in der schönen Broschüre "Donnerlöcher - Erdfälle im Alpenvorland" ihr Modell dargestellt.

Eigentlich alles schön neutral gehalten von den Trachtlern, aber nun giftet das CIRT auf seinen Vereinsseiten heftig gegen die LfU Geologen. Denn diese haben es geschafft, in der Donnerlochbroschüre den Chiemgau Impakt mit keiner Silbe zu erwähnen!

Und diese Nichtbeachtung ist natürlich genau das, was die CIRTler am meisten plagt. Ich hoffe, ein paar gute Maß im Peterskirchener Bierzelt haben die Tränen trocknen können ;) und vielleicht haben sich danach ja wieder ein paar neue Katastrophenszenarien entwickeln lassen?

Thursday, July 14, 2016

Wüstenfurchensteine

Mein Kollege Collie hat mir aus Namibia etwas ganz besonderes mitgebracht: Furchensteine aus der Wüste!

Gefunden hat er sie im Gebiet des Sossusvlei, einer von Dünen umgebenen Tonpfanne, die nur in regenreichen Jahren von den Wässern des Tsauchab Flusses erreicht wird. Eine ziemlich spektakuläre Szenerie.

Wüstenfurchi I

Wüstenbfurc


Im Bett dieses Trockenflusses, kann man dies dunklen, kalkigen Furchensteine auflesen, die eine frappierende Ähnlichkeit mit z.B. den Chiemseefurchensteinen haben.

Monday, February 8, 2016

Furchensteine von unten

Letzte Woche war ich auf einen kleinen Abstecher am Chiemsee. Bei ziemlich niedrigen Wasserstand konnte man im Uferbereich des Strandbades in Chieming wunderbar Furchensteine sammeln.
Da jetzt auch viele Furchensteine, die sonst hier von Wasser bedeckt sind, freilagen, konnte ich  mal genauer nachsehen, wie die eigentlich von unten aussehen. Bei früheren Aufenthalten war mir nämlich aufgefallen, dass gerade auf der Unterseite die Furchen und deren begrenzende Grate häufig besonders gut bzw. scharf abgegrenzt erscheinen.

Der Eindruck bestätigte sich an diesem Tag. Die Furchen auf der Unterseite sind besonders schön ausgeprägt. Bei den umgedrehten Furchensteinen kann man zudem einen deutlichen Farbwechsel beobachten: Während sie auf der Oberseite grau bis grünlich grau sind, zeigen alle einen schönen grünen Streifen und die Unterseite ist ist dagegen rötlich beige-bräunlich. Interessant!
Anbei ein paar Handyfotos von leider sehr schlechter Qualität:


Friday, November 13, 2015

Zum Titelbild

Diese völlig durchlöcherte Muschel (Glycimeris) habe ich vor einigen Jahren an der portugiesischen Atlantikküste gefunden.
Ein klarer Fall von Geoporose!
Der Bösewicht der diese Verwüstungen angerichtet hat ist leider nicht mehr zu erkennen. Aber das Bohrmuster deutet auf einen Bohrschwamm hin. Ich würde hier auf Cliona tippen.

Saturday, November 7, 2015

Hallo Geoporose!

Endlich habe ich mich durchgerungen einen neuen Blog zu starten. Wie das Wortspiel im Titel schon andeutet, wird es wieder um geowissenschaftliche Themen gehen - mit besonderem Schwerpunkt auf Hohlräumen, Löchern und Vertiefungen in allen Größenordnungen.
Wer meinen alten Blog 'Chiemgauimpakt' kennt, kann sich vorstellen, dass auch dieses Thema eine Rolle spielen wird. Aber eben nicht ausschließlich...