Sunday, July 31, 2016

Donnerlöcher schöntrinken

Die Gegend um Kienberg ist stark von Geoporose befallen. Davon zeugen zahlreiche - im Volksmund Donnerlöcher genannte - kleinere Erdfälle, die dort dokumentiert sind.

Donnerloch bei Kienberg
Ähnlich porös wie der Kienberger Untergrund sind auch Erklärungsversuche des sogenannten Chiemgau Impakt Teams (CIRT). Sie wollen die Donnerlöcher als Folge einer Erdverflüssigung erklären, die durch einen hypothetischen Meteoriteneinschlag im Chiemsee ausgelöst worden sein soll. Eine These, die so abwegig ist, dass man man nur hoffen kann, dass die Gutachter, die diese zur Veröffentlichung in der Fachliteratur zuließen, sich nachträglich in Grund und Boden schämen.

Im Gegensatz dazu konnte das Landesamt für Umwelt (LfU) eine weit einfachere Ursache für die Donnerlöcher schlüssig nachweisen: Durch Auswaschung von Feinmaterial in den Schottern des Untergrundes entstanden tiefere Hohlräume, in die schließlich die Bodenoberfläche kollabierte.

Die nächste Runde dieser Auseinandersetzung wurde jetzt anlässlich des  Gautrachtenfestes (sic!) in Peterskirchen ausgetragen. Hier hat CIRT auf mehreren Postern seine Hypothese den Trachtlern vorstellen dürfen. Die Kollegen vom LfU haben wiederum in der schönen Broschüre "Donnerlöcher - Erdfälle im Alpenvorland" ihr Modell dargestellt.

Eigentlich alles schön neutral gehalten von den Trachtlern, aber nun giftet das CIRT auf seinen Vereinsseiten heftig gegen die LfU Geologen. Denn diese haben es geschafft, in der Donnerlochbroschüre den Chiemgau Impakt mit keiner Silbe zu erwähnen!

Und diese Nichtbeachtung ist natürlich genau das, was die CIRTler am meisten plagt. Ich hoffe, ein paar gute Maß im Peterskirchener Bierzelt haben die Tränen trocknen können ;) und vielleicht haben sich danach ja wieder ein paar neue Katastrophenszenarien entwickeln lassen?

Thursday, July 14, 2016

Wüstenfurchensteine

Mein Kollege Collie hat mir aus Namibia etwas ganz besonderes mitgebracht: Furchensteine aus der Wüste!

Gefunden hat er sie im Gebiet des Sossusvlei, einer von Dünen umgebenen Tonpfanne, die nur in regenreichen Jahren von den Wässern des Tsauchab Flusses erreicht wird. Eine ziemlich spektakuläre Szenerie.

Wüstenfurchi I

Wüstenbfurc


Im Bett dieses Trockenflusses, kann man dies dunklen, kalkigen Furchensteine auflesen, die eine frappierende Ähnlichkeit mit z.B. den Chiemseefurchensteinen haben.

Monday, February 8, 2016

Furchensteine von unten

Letzte Woche war ich auf einen kleinen Abstecher am Chiemsee. Bei ziemlich niedrigen Wasserstand konnte man im Uferbereich des Strandbades in Chieming wunderbar Furchensteine sammeln.
Da jetzt auch viele Furchensteine, die sonst hier von Wasser bedeckt sind, freilagen, konnte ich  mal genauer nachsehen, wie die eigentlich von unten aussehen. Bei früheren Aufenthalten war mir nämlich aufgefallen, dass gerade auf der Unterseite die Furchen und deren begrenzende Grate häufig besonders gut bzw. scharf abgegrenzt erscheinen.

Der Eindruck bestätigte sich an diesem Tag. Die Furchen auf der Unterseite sind besonders schön ausgeprägt. Bei den umgedrehten Furchensteinen kann man zudem einen deutlichen Farbwechsel beobachten: Während sie auf der Oberseite grau bis grünlich grau sind, zeigen alle einen schönen grünen Streifen und die Unterseite ist ist dagegen rötlich beige-bräunlich. Interessant!
Anbei ein paar Handyfotos von leider sehr schlechter Qualität: